Warnung vor Belastung der Vermögensbildung und Altersvorsorge
Dipl.-Kfm. Raimund Tittes, Vorstand der Kölner Investmentberatung INVEXTRA.COM AG
Zitat Robert Habeck, Grünen-Kanzlerkandidat
am Sonntag (12.01.2025) in Berlin:"Wir würden gern die Beitragsgrundlage erhöhen", sagt Robert Habeck, Grünen-Kanzlerkandidat. "Deswegen schlagen wir vor, dass wir auch diese Einkommensquellen sozialversicherungspflichtig machen. Warum soll Arbeit höher belastet sein als Einkommen durch Kapitalerträge?", so Habeck weiter.
Die Sparer und Anleger sollen künftig Sozialbeiträge auf Zinsen und Aktiendividenden zahlen. Ein Freibetrag soll Kleinsparer schützen. Wie hoch der Freibetrag sein soll können die Grünen nicht sagen.
"Wir warnen vor einer weiteren Belastung der Vermögensbildung und Altersvorsorge mit Sozialversicherungsbeiträgen, wie sie Robert Habeck (Bündnis90/die Grünen) nun gefordert hat. Die Vermögen in Deutschland sind bereits aus dem vorab versteuerten Nettoeinkommen angespart worden und schon einmal mit Sozialversicherungsbeiträgen belastet worden. Eine Doppel- und Dreifachbelastung der hart verdienten Einkommen lehnen wir ab, da die deutschen Haushalte bezüglich des angesparten Vermögens pro Haushalt im EU-Vergleich bereits zu den Schlusslichtern gehören. Von 20 untersuchten EU-Ländern liegt Deutschland auf Platz 15, laut der Europäischen Zentralbank." mahnt Dipl.-Kfm. Raimund Tittes, Vorstand der Kölner Anlageberatung INVEXTRA.COM AG und Betreiber der privaten ETF-/Investmentfondsplattform www.investmentfonds.de.
Die Liste der Vermögenden in der EU wird von Luxemburg angeführt, hier hat die Hälfte aller Haushalte ein Vermögen über 739.000 Euro (Median).
Mit deutlichem Abstand folgt auf Platz zwei Malta mit 333.000 Euro und Irland mit 315.000 Euro sowie Zypern mit 298.000 Euro. Es folgen Belgien mit 277.000 Euro, Niederlande mit 229.000 Euro, Spanien mit 197.000 Euro, Frankreich mit 185.000 Euro, Italien mit 161.000 Euro, gefolgt von Slowenien (154.000 Euro), Österreich (153.000 Euro), Finnland (134.000 Euro), Portugal (126.000 Euro) und Slowakei mit 116.000 Euro auf Platz 14.
Erst auf dem 15. Platz folgen die Deutschen mit 106.000 Euro, gefolgt nur noch von Griechenland mit 97.000 Euro, Estland mit 86.000 Euro, Ungarn 69.000 Euro, Litauen mit 69.000 Euro und Schlusslicht Lettland mit 37.000 Euro.
Es fällt auf, selbst die Bürger in den meisten Länder des ehemaligen Warschauer Pakts, die nach 2000 der EU beigetreten sind, liegen vor den Deutschen.
Es stellt sich damit die berechtigte Frage, wie kommt man hier auf die Idee, die Vermögensbildung und Altersvorsorge in Deutschland noch weiter zu belasten. Der Durchschnittsverdiener in Deutschland kann aktuell kaum noch Vermögen bilden, da die Steuer- und Abgabenlast bereits die zweithöchste weltweit von allen OECD-Staaten ist laut Bundesbank.
"Die Steuer- und Abgabenlast beträgt im Durchschnitt 40% und in der Spitze 47,5% bei alleinstehenden Arbeitnehmern in Deutschland. Das ist für Alleinstehende weltweit die zweithöchste Belastung von Arbeitnehmern in Industrieländern, nach Belgien.", gibt Raimund Tittes weiter zu bedenken.
Mindestvermögen von 50% der privaten Haushalte in EU-Staaten
Lesart: So viel Mindestvermögen hat die Hälfte der privaten Haushalte (Median) in diesen EU-LändernQuelle: EZB, investmentfonds.de. Stand: 2023.
"Die exorbitante Steuer- und Abgabenlast in Deutschland ist einer der wesentlichen Gründe warum Deutsche EU-weit inzwischen nicht mehr als Vermögend gelten und ca. 250.000 Fach- und Arbeitskräfte jährlich aus Deutschland in die Schweiz, USA, Kanada und andere Länder auswandern.
Tatsächlich ist politisch genau das Gegenteil einer noch höheren Belastung von Vermögen und Einkommen notwendig, damit nicht noch mehr Menschen und Arbeitskräfte abwandern, da sie von der staatlichen Abgabenlast erdrückt werden und trotz durchgehender Arbeit im Erwerbsleben im Alter von Altersarmut betroffen sind, aufgrund der Inflation und sinkender Realeinkommen.
Die Einkommenssteuern müssen deutlich gesenkt werden, der steuerliche Freibetrag für Alleinstehende auf 20.000 Euro und für Ehepaare auf 40.000 Euro erhöht werden, damit der Nettolohnabstand zu den Leistungen von Bürgergeldempfängern wieder gewährleistet wird.
Bei der Vermögensbildung muss die Abgeltungssteuer deutlich reduziert werden auf 15%, die Steuerfreiheit für Spekulationsgewinne nach 9 Monaten wieder eingeführt werden und der Sparerfreibetrag von derzeit 1.000 Euro auf 5.000 Euro jährlich verfünffacht werden. Dann erst können auch die Durchschnittsverdiener endlich wieder Vermögen aufbauen, selbst in Wohneigentum und Aktien investieren und so Altersarmut vermeiden, was derzeit kaum möglich ist.
Gleichzeitig wird durch mehr private Investitionen in Wohneigentum die darniederliegende Baubranche wieder angekurbelt, Menschen in Arbeit gebracht und die Einnahmen des Staates durch Einkommensteuern wachsen wieder. Und gibt es keine Altersarmut, dann werden langfristig auch die Sozialkassen entlastet. So wird ein Schuh daraus.", fordert Dipl.-Kfm. Raimund Tittes, Vorstand der Kölner Anlageberatung INVEXTRA.COM AG.
Quelle: OECD, Deutsche Bundesbank, Stand: 2024.
- Ende der Nachricht
Die Aussagen einer bestimmten Person geben deren persönliche Einschätzung wieder (Invextra AG). Die zur Verfügung gestellten Informationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellen keine Beratung dar (Invextra AG).
INVESTMENTFONDS.DE |
|
INVESTMENTFONDS.DE | Hinweise in eigener Sache:
Disclaimer: Diese Meldung ist keine Empfehlung zu einer Fondsanlage und keine individuelle Anlageberatung. Vor jeder Geldanlage in Fonds sollte man sich über Chancen und Risiken beraten und aufklären lassen. Der Wert von Anlagen sowie die mit ihnen erzielten Erträge können sowohl sinken als auch steigen. Unter Umständen erhalten Sie Ihren Anlagebetrag nicht in voller Höhe zurück. Die in diesem Kommentar enthaltenen Informationen stellen weder eine Anlageempfehlung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Handel mit Anteilen an Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar.
Risikohinweis: Die Ergebnisse der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Ergebnisse. Die Aussagen einer bestimmten Person geben deren persönliche Einschätzung wieder. Die zur Verfügung gestellten Informationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellen keine Beratung dar.
Weitere News auswählen
Sparplan für Kinder
Mit einem Aktienfonds-Sparplan ab der Geburt kann Ihr Kind eine Millionärsrente erreichen.