26.07.2012
Neue OZ: Kommentar zu Konjunktur / GfK / Konsumklima
Osnabrück (ots) - Abgestumpft
Eigentlich müsste doch jedem angst und bange sein: Euro-Krise,
Griechen-Pleite und Finanzchaos dominieren seit Monaten die
Schlagzeilen, der ganz große Kollaps scheint zum Greifen nah. Und
doch passiert weiterhin nichts, was Auswirkungen auf das reale
tägliche Leben der deutschen Bevölkerung hätte. Die Konsumlust ist
hierzulande jedenfalls ungebrochen, wie die GfK vermeldet. Warum auch
nicht? Schließlich geht es der Mehrheit der Menschen in Deutschland
momentan gut, und die Arbeitslosigkeit ist niedrig. Betrachten und
bewerten die Menschen also einfach ihre persönliche Situation und
handeln mit angemessener Euphorie? Möglich. Wahrscheinlicher ist
jedoch, dass sich bei einem Großteil der Bevölkerung durch die
ständigen Warnungen, Krisenmeldungen und Untergangsszenarien einfach
eine Gleichgültigkeit und Schockresistenz eingestellt hat. Bei den
teils irreal wirkenden Beträgen der in penetranter Regelmäßigkeit
beschriebenen neuen und alten Schuldenberge, Schutzschirme und
Rettungsprogramme ist das kein Wunder.
Dass die Zukunft ungewiss bleibt, scheint durchaus bewusst zu
sein. Das ist allerdings immer so. Frei nach dem Motto: "Augen zu und
durch" geht es schon irgendwie weiter. Vorbild ist in dieser Hinsicht
vor allem die häufig reaktiv handelnde Bundesregierung. Dass die
Menschen ihr Geld trotz ständiger Horrormeldungen lieber weiter
ausgeben, zeigt, dass sie abgestumpft sind.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
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Quelle: news aktuell