06.04.2006
Auswirkungen einer etwaigen Mehrwertsteuererhöhung um 3 Prozent-Punkte auf den Verbraucherpreisindex
Wiesbaden (ots) - Auf Grund der öffentlichen Diskussion über eine
Mehrwertsteuererhöhung hat das Statistische Bundesamt eine Vielzahl
von Anfragen erhalten. Dazu teilt das Statistische Bundesamt mit:
Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 19% würde die Teuerungsrate
gemessen am Verbraucherpreisindex für Deutschland maximal um etwa
1,4 Prozent-Punkte erhöhen. Aktuell liegt die Teuerungsrate bei 2,1%
(Februar 2006).
Bei dieser Berechnung wird unterstellt, dass es beim ermäßigten
Steuersatz von 7% für bestimmte Güter bleibt und auch im Übrigen die
einschlägigen Regelungen (insbesondere Mehrwertsteuerbefreiungen)
nicht verändert werden. Weiter wird angenommen, dass eine solche
Mehrwertsteuererhöhung vollständig auf die Verbraucher überwälzt
würde. Bei der Mehrwertsteuererhöhung um 1 Prozent-Punkt zum 1. April
1998 hätte eine vollständige Überwälzung zu einer rechnerischen
Erhöhung des Verbraucherpreisindex um 0,5 Prozent-Punkte geführt;
seinerzeit war die tatsächliche Erhöhungswirkung deutlich geringer.
Eine mit einer solchen Mehrwertsteuererhöhung beabsichtigte
Finanzierung einer Ermäßigung der Lohnnebenkosten würde sich nicht im
Verbraucherpreisindex auswirken, da es sich dabei um Sozialbeiträge
und nicht um Verbrauchsausgaben der privaten Haushalte handelt.
Weitere Auskünfte gibt:
Heinz-Peter Hannappel,
Telefon: (0611) 75-3989,
E-Mail: verbraucherpreisindex@destatis.de
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Quelle: news aktuell