Amundi ETF Flow Report | Globaler ETF-Markt mit Plus im März trotz des Ukraine-Kriegs
Thomas Wiedenmann, Leiter Amundi ETF, Indexing & Smart Beta Deutschland, Österreich und Osteuropa
Globaler ETF-Markt mit Plus im März trotz des Ukraine-Kriegs
Analyse der globalen ETF-Mittelzuflüsse Daten per Ende März 2022
Globaler ETF-Markt verbucht im März trotz des Ukraine-Kriegs ein Plus gegenüber dem Vormonat
Im ersten Quartal 2022 haben Anleger global 267 Mrd. Euro in ETFs investiert. 109 Mrd. Euro davon entfielen auf den März, was ein Plus gegenüber dem Vormonat von knapp 20 Mrd. Euro bedeutet. Aktien waren im ersten Quartal mit Zuflüssen von 210 Mrd. Euro weiterhin die beliebteste Anlageklasse. Auf sie entfielen 80 Prozent der gesamten Neugelder. Anleihe-ETFs flossen 36,3 Mrd. Euro zu. Auf den US-ETF-Markt entfielen rund drei Viertel zu Mittelzuflüsse.
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Europäischen UCITS-ETFs flossen im ersten Quartal 41,3 Mrd. Euro zu. Im März hat sich die Nachfrage gegenüber dem Februar etwas verlangsamt (5,0 Mrd. ggü. 5,8 Mrd. Euro im Februar und 27 Mrd. Euro im Januar). Während das Gesamtbild für das Quartal positiv war, haben europäische Anleger im Zuge des Ukraine-Kriegs im März 3 Mrd. Euro aus ETFs auf Eurozone-Aktien abgezogen. Auch gab es eine Flucht in weniger risikoreiche Titel, wobei Staatsanleihen um 1,3 Mrd. Euro zulegten und sowohl Gold als auch Rohstoffe erhebliche Zuflüsse verzeichneten.
Kumulierte europäische Mittelflüsse seit Jahresbeginn
Quelle: Bloomberg Finance LP - Amundi ETF, per 31.3.2022
Mittelzuflüsse in Europa - Highlights im März 2022
Aktien: Anleger stellten sich zuletzt defensiver auf - ESG weiterhin gefragt
Seit Anfang 2022 flossen europäischen UCITS-Aktien-ETFs 32,1 Mrd. Euro zu, wobei globale Indizes mit 15 Mrd. Euro und Nordamerika-Indizes mit 12 Mrd. Euro die beliebtesten Anlageklassen blieben. ETFs auf Japan- und Eurozonen-Aktien-Indizes verzeichneten hingegen Abflüsse (-2,6 Mrd. Euro bzw. -1,7 Mrd. Euro). Im Zuge des Ukraine-Krieges mehrten sich Inflations- und Wachstumssorgen.
Smart-Beta-Strategien waren im ersten Quartal gefragt (4,9 Mrd. Euro), wobei Value-ETFs (4 Mrd. Euro) am beliebtesten waren. Dies änderte sich allerdings im März, als aus Value-ETFs 489 Mio. Euro abgezogen wurden. Auch Branchen- und Themen-ETFs legten im ersten Quartal zu 6,5 Mrd. Euro). Klima- und Energie-ETFs waren im ersten Quartal ebenfalls gesucht (2,2 Mrd. Euro bzw. 2,0 Mrd. Euro). ETFs auf Finanzwerte verbuchten insgesamt ein Plus von 741 Mio. Euro. Im März zogen Anleger jedoch 1,4 Mrd. Euro aus diesem Sektor ab. Energie-ETFs legten im März um 614 Mio. Euro zu, während aus zyklischen Konsumgüter-ETFs 416 Mio. Euro abgeflossen sind.
ESG-Aktien-ETFs verbuchten im ersten Quartal Neugelder von 9,1 Mrd. Euro. US- und globale Strategien standen dabei im Anlegerfokus (3,8 Mrd. Euro bzw. 3,0 Mrd. Euro). Anleger steigen also weiterhin von traditionellen auf ESG-ETFs um.
Anleihen: Anfängliche Flucht in Qualität nach dem Überfall auf die Ukraine ebbt wieder ab
ETFs auf Staatsanleihen legten im ersten Quartal um 4,3 Mrd. Euro zu. Indizes auf mittelfristige US-Anleihen und kurzlaufende Eurozonen-Anleihen verbuchten ein Plus von 3,1 Mrd. Euro bzw. 1,2 Mrd. Euro. Während Mittel aus inflations- gebundenen US-Anleihen abflossen (-1,3 Mrd. Euro), waren ETFs auf inflations- gebundene Anleihen der Eurozone im ersten Quartal weiterhin gefragt (525 Mio. Euro).
Unternehmensanleihe-ETFs verbuchten im März ein Plus von 1,7 Mrd. Euro, wobei US-Unternehmensanleihen am beliebtesten waren (2,2 Mrd. Euro). Die größten Abflüsse gab es bei High-Yield-Strategien, was die Sorge vor Zinserhöhungen widerspiegelt.
Auf den Einmarsch Russlands in der Ukraine reagierten Anleger anfangs mit einer Flucht in Qualität. Ende März waren hingegen europäische Unternehmens- anleihen die bevorzugte Anlage. Unternehmensanleihen der Eurozone legten im März um 1,1 Mrd. Euro zu.
ESG-Bond-Strategien verzeichneten einen Zuwachs von 4,5 Mrd. Euro, wobei US-Unternehmensanleihen mit einem Plus von 1,6 Mrd. Euro die beliebteste Strategie waren.
März 2022: ETF Flows nach Regionen & Exposures
per 31.3.2021: 2799 europäische ETFs, 4548 amerikanische ETFs, 2514 asiatische ETFs
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